Mehr als 180 Schüler*innen sorgten mit ihren Beiträgen beim Jubiläum der Evangelischen Schulstiftung in der EKD für einen festlichen Rahmen. Wir haben uns von einigen von ihnen mehr über ihre Projekte und ihre Schulen berichten lassen.
Phil (18), Evangelische Schule Meinerzhagen
Mit welchem Projekt warst du beim Jubiläum der Evangelischen Schulstiftung in der EKD dabei?
Unser Chor ist mit insgesamt 77 Leuten zur Jubiläumsfeier angereist. Wir wurden von der Schulstiftung eingeladen. Herr Otto, unser Musiklehrer und Chorleiter, hat gesagt, wir sollen in Hannover singen. Ich singe schon seit der 5. Klasse im Chor mit, nur in der 8. und 9. Klasse habe ich pausiert. Das letzte Lied, das wir heute zum Abschluss der Feier gesungen haben, gefällt mir am Besten: „Der Herr segne dich“.
Was macht deine Schule zu einer evangelischen Schule?
Wir haben einen Raum der Stille. Mit unserem Chor haben wir sehr viele Auftritte, wir lassen uns wirklich oft blicken, zum Beispiel an Weihnachten beim Gottesdienst bei uns in Meinerzhagen
Was gefällt dir an deiner Schule oder was hättest du gerne anders?
Ich kenne ja nur diese Schule, aber ich finde, es läuft bei uns sehr gut. Es ist bei uns nicht so extrem mit Gewalt oder Mobbing. Wir engagieren uns sehr in unserer Schule. Wir haben zum Beispiel jetzt in der Adventszeit Stutenkerle verkauft für unseren Förderverein. Auch bei unseren Chorkonzerten sammeln wir Spenden. Letztes Mal waren 500 Leute zum Konzert – da kommt einiges an Spenden zusammmen.
Rose (15) Evangelische IGS Wunstorf
Mit welchem Projekt warst du beim Jubiläum dabei?
Ich habe beim Podiumsgespräch mitdiskutiert. Vor mehreren Menschen zu sprechen, bin ich gewöhnt – ich habe das schon bei uns in der Kirche in Steinhude gemacht. Außerdem bin ich Schülersprecherin.
Was macht deine Schule zu einer evangelischen Schule?
Wir haben viele Sonderpädagogen und Schulsoziallehrer, die individuell auf die Schüler und auf ihre Stärken achten. Außerdem gibt es bei uns Gottesdienstlotsen und eine Schulpastorin. Wir feiern christliche Feste im Andachtsraum, aber auch andere religiöse Feste, zum Beispiel Fastenbrechen. Das letzte Mal war da sogar ein Iman dabei. Besonders ist auch unser Inklusionsraum. Für mich heißt Inklusion, dass alle die Möglichkeit haben, alles zu machen.
Was gefällt dir an deiner Schule oder was hättest du gerne anders?
Unsere 9. und 10. Klassen brauchen dringend einen eigenen Rückzugsort, einen Raum nur für uns. Wir wollen ja nicht wie die Kleinen unten im Hof spielen. Außerdem wünsche ich mir eine Sensibilisierung, was Rassismus und Diskriminierung angeht. Da muss ganz schnell was passieren, nicht erst in 30 Jahren.
Nicky (16) und Philipp (17), Johann-Sebastian-Bach Gymnasium Mannheim
Mit welchem Projekt wart Ihr beim Jubiläum dabei?
Nicky: Wir haben eine Modenschau gemacht. Unsere Schule betreibt einen sehr großen Eine-Welt-Laden, wo wir auch T-Shirts und Sweatshirt aus fairem Handel verkaufen. Die haben wir bei der Modenschau präsentiert.
Philipp: Unsere Shirts sind mit Motiven bedruckt, die von Schülern selbst entworfen wurden. In den Mittagspausen oder nach der Schule übernehmen wir Verkaufsschichten im Laden.
Was macht eure Schule zu einer evangelischen Schule?
Nicky: Wir haben regelmäßige Schulandachten, einen Schulpfarrer und eine Gottesdienst-AG. An unserer Schule hat die diakonische Bildung einen sehr hohen Stellenwert. Den ersten Diakonie-Unterricht haben wir in der 6. Klasse, in der 8. Klasse haben wir Menschen in einem Pflegeheim besucht. Auch zu Leuten aus einem Heim für Menschen mit Behinderung haben wir Kontakt.
Philipp: Wir lernen, wie Demokratie funktioniert. Zum Beispiel, indem man andere Meinungen anhört und sich damit auseinandersetzen. Zu unserer Demokratie-Aktion „Bock auf Wahl“ haben wir andere Schulen und Politiker aus allen Parteien eingeladen. Das war eine super Möglichkeit, um sich selbst eine Meinung zu bilden.
Was wünscht ihr euch für die Zukunft eurer Schule?
Philipp: Der Eine-Welt-Laden sollte weitergeführt werden. Das ist so ein wichtiges Projekt, das darf nicht z. B. aus finanziellen Gründen aufhören. Überhaupt finde ich, dass Probleme nicht verdrängt, sondern aktiv angegangen werden sollten.
Nicky: Ich würde mir mehr Aufklärung über psychische Gesundheit und eine Stärkung der Individualität und Diversität wünschen. Jeder und jede soll so sein können, wie er oder sie sein möchte.
Unsere Lehrer ermöglichen uns so viel, opfern viel von ihrer Freizeit. Das ist nicht selbstverständlich.
Enni (12), Campus Klarenthal Wiesbaden
Mit welchem Projekt warst du beim Jubiläum dabei?
Wir sind hier, weil wir unsere evangelische Schule repräsentieren. Den Rap und den Tanz, die wir aufgeführt haben, haben wir in der Musical-Werkstatt eingeübt. Wir haben die Geschichte von Aladin etwas umgeschrieben, wir nennen sie You can call me Al. Im Februar und März führen wir sie sogar im Staatstheater Wiesbaden auf.
Was macht deine Schule zu einer evangelischen Schule?
Das ist eine ganz andere Art zu lernen. Meine Freundinnen, die auf andere Schulen gehen, sagen die immer, dass sie so gestresst sind von den vielen Tests und den Hausaufgaben. Bei uns gibt es keine Hausaufgaben, weil wir eine Ganztagsschule sind. Noten bekommen wir erst ab Klasse 8.
Was gefällt dir an deiner Schule oder was hättest du gerne anders?
Ich finde meine Schule sehr gut so. Nur manchmal sind die Schultage ein bisschen zu lang – von 9.30 bis 16.15, jeden Tag. Aber wenn alle Freunde da sind, geht das schnell vorbei.
Jason (10), Evangelische Grundschule Erfurt
Mit welchem Projekt warst du beim Jubiläum dabei?
Von meiner Schule wurde ein Film gezeigt. Den haben ein paar Schüler während der Corona-Zeit gedreht.
Was macht deine Schule zu einer evangelischen Schule?
Gegenüber von unserer Schule ist eine Kirche. Da feiern wir echt oft Gottesdienst. Wir haben außerdem einen Raum der Stille mit vielen Kreuzen, Gitarren und mit Bibeln.
Was gefällt dir an deiner Schule oder was hättest du gerne anders?
Ich mag die Musikzeit mit Trommeln und anderen Instrumenten. Selbst spiele ich nur ein bisschen Gitarre. Ändern sollte sich an meiner Schule gar nichts, ich finde alles gut so.