Digitaler Workshop am 26.02.2025 zu Themen der Traumapädagogik und Psychotraumatologie in Kooperation mit Regina Miehling von der Stiftung Wings of Hope.

Digitaler Workshop am 26. Februar zu Themen der Traumapädagogik und Psychotraumatologie in Kooperation mit Regina Miehling von der Stiftung Wings of Hope auf dem Campus des Deutschen Schulpreise der Robert Bosch Stiftung.

Kindern helfen, ihr inneres Gleichgewicht zu stärken

Der Workshop vermittelt Techniken, wie die Arbeit mit positiven inneren Bildern oder Übungen zur Stressregulation.

Durch die Erkenntnisse der Psychotraumatologie und das Wissen über trauma­sensible Pädagogik verstehen wir heute besser, wie sich traumatische Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen auswirken können. Ebenso verstehen wir besser, was ihnen hilft, Traumafolgen zu verarbeiten. Um Kinder und Jugendliche traumapädagogisch zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihr inneres Gleichgewicht zu stärken, braucht es ressourcenorientierte Techniken, wie z.B. die Arbeit mit positiven inneren Bildern oder Übungen zur Stressregulation.

Neiget eure Ohren her und kommt her zu mir; höret, so wird eure Seele leben! (Jesaja 55:3)

Ziel unseres 2,5-stündigen Workshops ist es, gemeinsam traumapädagogische Methoden kennenzulernen und praktisch einzuüben. Der Workshop wendet sich an Mitarbeitende im Schul­kontext, wie Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen oder Schulpsycholog*innen die sich bereits mit den Grundlagen der Psychotraumatologie beschäftigt haben.

Heilsame innere Vorstellungen

Traumatisierte Kinder und Jugendliche erleben belastende Bilder oft in Form von Flashbacks, hervorgerufen durch bestimmte Trigger. Bei heilsamen inneren Vorstellungen geht es um das Erzeugen und Einüben von Bildern. Diese geben den traumatisierten Kindern Sicherheit, Entspannung oder Kraft. Wir erzeugen dadurch einen inneren sicheren Ort für die Betroffenen. Hierfür nimmt Regina Miehling, Traumapädagogin und Heilpraktikerin für Psychotherapie, die Teilnehmenden des Workshops mit auf eine praktische Imaginationsübung: die Reise zum inneren Kraft-Tier. Imagination nutzt die Bildsprache und stärkt die Fähigkeit unseres Gehirns, zwischen Belastendem und Wohltuendem hin und her pendeln zu können. Es eröffnet der traumatisierten Person eine Wahlmöglichkeit und setzt den belastenden Bildern positive entgegen.

Stressregulation

Regina Miehling, Referentin der Vortragsreihe zur Traumapädagogik.

Regina Miehling ist ausgebildete Traumapädagogin und als Projektmanagerin bei Wings of Hope Deutschland tätig.

„Wie geht es mir gerade? Wie aufgeregt bin ich auf einer Skala von eins bis zehn?“ Als eine weitere Technik der Traumapädagogik zeigt Regina Miehling den Teilnehmenden die Stressregulation. Kinder und Jugendlich lernen hier, sich mithilfe eines Stimmungsbarometers selbst zu regulieren. Dieses Barometer können Lehrkräfte mit dem traumatisierten Kind oder auch in der Gruppe gut gemeinsam im Unterricht erarbeiten, zum Beispiel durch Malen oder Basteln. Wenn der Druck dann bei einem der Kinder steigt, kann die Lehrkraft aktiv werden: „Ich sehe, du bist aufgeregt. Wo bist du gerade auf dem Barometer?“ Durch diese einfache Einordnungsübung nimmt das betroffene Kind einen Außenblick ein und ich hole das Kind aus seiner Handlungsunfähigkeit heraus. Mit einer anschließenden Körper- oder Atemübung kann ich Linderung schaffen und für Entspannung sorgen.

Reorientierung

Bei großer Angst und großem Stress können traumatisierte Kinder und Jugendliche in einen körperlichen Ausnahmezustand verfallen. Die Reaktionen können vielfältig sein: körperliche Erstarrung, Zittern, Schreien oder sich unter dem Tisch verstecken. Mit welchen Notfallmaßnahmen können Mitarbeitende im Schulkontext Betroffene als Erste Hilfe unterstützen? Regina Miehling gibt den Teilnehmenden einfache und für Jede/Jeden durchzuführende Maßnahmen zur Reorientierung an die Hand. Betroffene werden zum Beispiel mit bestimmten Ansprachen oder durch das Aktivieren von Sinnesreizen aus ihrer Erstarrung heraus in die Wirklichkeit – ins „Hier und Jetzt“ – zurückgeholt. Abgerundet wird der Workshop durch viele kurze Breakout-Sessions, in denen die Teilnehmenden ganz zwanglos miteinander üben und auch lernen, für sich selbst zu sorgen.

Unser Tipp: Zusätzliche Termine für 2025 für den digitalen Workshop „Die innere Balance stärken nach traumatischen Erfahrungen“ sind bereits in Planung. Ebenfalls planen wir für die kommenden Monate einen neuen Durchgang unserer digitalen Vortragsreihe zur Traumapädagogik. Wir halten euch/Sie mit unserem Newsletter auf dem Laufenden.

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