Im vergangenen Schuljahr machten sich fünf Schulen aus Deutschland mit uns auf den Weg. Unter dem Titel „Gottesdienstlots*innen“ wurde in einem Pilotprojekt ausprobiert und entdeckt, wie Schulgottesdienste und Andachten partizipativer und ansprechender gestaltet werden können. Aufgrund des großen Erfolgs freuen wir uns, in diesem Schuljahr mit insgesamt zehn Schulen in eine zweite Projektphase zu starten. Am vergangenen Mittwoch, den 20. September, konnten sich die Schulen in einer Onlineauftaktveranstaltung kennenlernen.
Was macht euch aus?
„Was macht euch aus?“: Das war die große Eingangsfrage, die über den Vorstellungen der zehn Schulen zum Start der Gottesdienstlots*innen 2023/2024 stand. In einer 15-minütigen Arbeitsphase erstellten die Projektgruppen Kurzvorstellungen von sich als Gruppe, ihrer Schule und ihrer gemeinsamen Arbeit. Und da war Vieles dabei! Von Dorf- bis zu Innenstadtschulen. Von kleineren Gruppen mit fünf Teilnehmenden, bis zu ganzen Schulklassen, die im Projekt mitwirken werden. Was alle eint: Der Wunsch Neues kennenzulernen und spannende Gottesdienste und Andachten zu gestalten.
Wünsche und Ziele
Nach der Vorstellungsrunde stellte Janne Neumann, Projektleitung der Gottesdienstlots*innen, das Projekt und seine vier Projektblöcke vor. Anschließend konnten sich die Gruppen Ziele setzen. Was möchten sie zum Beispiel bis zu den Herbstferien erreichen? Zum Schluss konnten Wünsche an das Projekt, die gemeinsame Arbeit und die Organisation gerichtet werden. Ganz vorn mit dabei: Eine gute Zusammenarbeit in den Gruppen und das Gestalten von ansprechenden, nicht langweiligen Gottesdiensten. Janne Neumann ist zufrieden: „Das wir insgesamt zehn Schulen bei den Gottesdienstlots*innen begrüßen dürfen, ist ein großer Gewinn. Mit so großer Nachfrage hatten wir nicht gerechnet. Aber das zeigt auch deutlich: Der Bedarf an partizipativen Gottesdiensten und Andachten an evangelischen Schulen ist groß.“
Die Projektschulen
Die insgesamt zehn teilnehmenden Schulen an den Gottesdienstlots*innen 2023/2024 kommen aus sieben Bundesländern und sechs Landeskirchen. Hier stellen sich einige von ihnen vor.
Die Johannes-Löh-Gesamtschule in Burscheid
Die Johannes-Löh-Gesamtschule in Trägerschaft der Evangelischen Kirche im Rheinland liegt mitten im Grünen und gleichzeitig zentral in der Stadt Burscheid im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen. Wir sind eine Schule für alle, arbeiten inklusiv und fördern jedes Kind nach seinen Begabungen. Ein gutes soziales Miteinander ist uns als evangelische Schule besonders wichtig. Rund ums Schuljahr feiern wir zahlreiche Gottesdienste und Andachten und zum konfessionellen Religionsunterricht (evangelisch – katholisch – islamisch) gehören auch regelmäßige interreligiöse Projekte.
Die Aktive Projekt-Schule Stephanskirchen
Die Aktive Projekt-Schule Stephanskirchen, kurz APS genannt, ist eine evangelische Mittelschule von Klasse 5-10 mit insgesamt 84 Lernenden. Uns zeichnet aus, dass wir klassenübergreifend und fächervernetzt in Projekten lernen. Wir üben uns in der wertschätzenden, christlich orientierten Lebenshaltung und streben nach den konzeptspezifischen Bausteinen: „Wir sind alle anders verschieden“ und „Wir denken und handeln vom Ich zum Wir“. Mit diesen Säulen setzen wir Grundsteine für eine gelingende und zukunftsbejahende Gemeinschaft.
Die Evangelische Schule Köpenick
Wir sind die Klasse 7a der Evangelischen Schule Köpenick. Köpenick liegt in Berlin, inmitten von Wald und Wasser. Unsere Schule ist eine Schule gegen Rassismus, eine Schule mit Courage und eine Schule, die sich gegen Sexismus einsetzt. Wir sind seit diesem Schuljahr zusammen und kommen gerade von einer Klassenfahrt, die uns viel Spaß gemacht hat. Wir versuchen eine tolle Klassengemeinschaft zu werden und uns immer zu helfen.
Die Evangelische Gemeinschaftsschule & das Evangelische Gymnasium Doberlug-Kirchhain
In den Evangelischen Schulen in Doberlug-Kirchhain leben und lernen Kinder und Jugendliche auf dem Fundament des christlichen Glaubens in einer freundschaftlichen Atmosphäre mit insgesamt knapp 600 Schüler*innen im Süden Brandenburgs. Digitales Arbeiten, christliche Angebote und ein breites Programm an Freizeitangeboten zeichnen beide Schulen aus. Andachten und Gottesdienste gehören zum Schulalltag und beide Schulen streben danach, sich bei diesen Themen weiterzuentwickeln und mit neuen Ideen und Methoden bereichert zu werden.
Das Evangelische Gymnasium Nordhorn
Das Evangelische Gymnasium Nordhorn, im Nordwesten Deutschlands, ist ein dreizügiges Gymnasium mit den Jahrgängen 5 bis 13. Es wurde 2008 gegründet und wird von der Ev. Luth. Landeskirche Hannovers getragen. 2021 gewann die Schule den Deutschen Schulpreis Spezial. Andachten und Gottesdienste finden regelmäßig statt und werden durch eine Vielzahl an Kolleg*innen und Schüler*innen in Kooperation mit den Pastor*innen der Ortsgemeinden vorbereitet und durchgeführt.
Das Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium in Mannheim
Das Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium in Mannheim ist ein staatlich anerkanntes, allgemeinbildendes Gymnasium in Trägerschaft der Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden mit musisch-kreativem und diakonischem Profil und rund 1.250 Schüler*innen. Eine der Besonderheiten ist die (auch räumlich) enge Verbindung mit der örtlichen Kirchengemeinde und der Gemeindediakonie.
Die Evangelische IGS Wunstorf
Wir sind die Evangelische IGS Wunstorf: Eine Gesamtschule in Trägerschaft der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und nehmen zum zweiten Mal an dem Projekt „Gottesdienstlots*innen“ teil. Denn uns ist es wichtig, dass unsere Schüler*innen darin befähigt werden, selbstständig Gottesdienste vorzubereiten und durchzuführen und sich mit ihrem Glauben besser zu identifizieren. Wir machen regelmäßig Andachten und Gottesdienste und stehen für einen interreligiösen Dialog. In Niedersachsen waren wir die erste Schule, an der islamischer Religionsunterricht für muslimische Schüler*innen erteilt wird.
Die Freie Evangelische Oberschule Görlitz
Die Freie Evangelische Oberschule Görlitz ist seit Januar 2021 eine staatlich anerkannte Ersatzschule. Bei ihrer Gründung im August 2015 war sie die erste weiterführende Schule in freier Trägerschaft in Görlitz. Sie gilt immer noch als die „kleinste Schule in Görlitz“ und verfügt derzeit über einzügige Klassenstufen von Klasse 5 bis 10 mit einer Kapazität von je 25 Plätzen. Die Schüler*innen kommen aus Görlitz und aus der ländlichen Umgebung, einige wenige von ihnen besuchten bereits die Grundschule des Trägervereins (Evangelische Schulverein Niesky/Görlitz e.V.). Die Schule befindet sich zurzeit übergangsweise in Räumen eines Gewerbegebäudes. Der Umzug in das neue, eigene Schulhaus ist für Januar 2024 geplant. Dieses beherbergt mit einem modernen Anbau und einer großen Freifläche, 6 Klassenzimmer, Fachkabinette, Büros, eine große Mensa, eine Bibliothek, einen Fahrstuhl …und bis zu 150 Oberschüler mit ihrem Lehrer- und Inklusionsteam!