Eines der intensivsten Förderprogramme der Evangelischen Schulstiftung in der EKD (ESS EKD) neigte sich dem Ende. Nach zweieinhalb Jahren Laufzeit würdigten am 07. Mai 2021 die Stiftung, Vertreter*innen und Coach*innen der Initiative Neues Lernen e.V. und die teilnehmenden Schulen den Abschluss des Sonderförderprogramms „Gemeinsam in die Inklusion“. Ein Rückblick auf zweieinhalb Jahre gemeinsamen Weg in die Inklusion.
Gemeinsam neue Wege für die Schule von morgen gehen
2018 startete das qualitativ hochwirksame Förderprogramm „Gemeinsam in die Inklusion“ mit fünf ausgewählten Schulen, die allesamt Erfahrungen im inklusiven Lernen und Leben hatten. Vielfalt anerkennen und Vielfalt als Gewinn verstehen, um gemeinsam neue Wege für die Schule und die Gesellschaft von morgen zu gehen. Dieses Leitbild verkörperte das Sonderförderprogramm, das die ESS EKD entwickelt und gemeinsam mit der Initiative Neues Lernen e.V. (INL) fachlich umgesetzt hat. Gemeinsam war allen teilnehmenden Schulen, dass Entwicklungsprozesse anstanden, für die sie sich Unterstützung von außen wünschten. Erstmalig hat sich die ESS EKD in einem Förderprogramm dafür entschieden, die Schulen nicht nur mithilfe interner Beratung sowie fachlicher Impulse zu unterstützen. Über zweieinhalb Jahre stellte die Stiftung den evangelischen Schulen Coach*innen der Initiative Neues Lernen e.V. für eine supervidierende, beratende und vernetzende Unterstützung in ihrem Schulalltag an die Seite. Diese langfristige, individuelle und engmaschige Förderung ist bisher einzigartig in der ESS EKD. Ziel des Programms war demnach „die ausgewählten Schulen in diesem nachhaltigen Schulentwicklungsprozess nicht nur professionell zu begleiten, sondern unter Einverständnis und auf Wunsch der beteiligten Schulen auch verschiedene Bildungsmaßnahmen zum Erlernen und Anwenden von Innovations- und Kreativtechniken anzubieten“, so Friederike Goedicke, ehem. Fachbereichsleitung Integration und Inklusion der ESS EKD.
Mit individuellen Coachings zum Erfolg
Im Zentrum des Förderprogramms standen sehr individuelle und engmaschige Coachings wie zum Beispiel Innovations-Workshops, Schulentwicklungs-Coachings oder auch Netzwerkveranstaltungen. So lag der Fokus nicht nur auf Schulentwicklungsprozessen, sondern der persönliche Austausch und das Netzwerken der teilnehmenden Schulen rückten ebenfalls stark in den Vordergrund. Bei den Anstoß-Workshops rückte vor allem eine Frage für die Schulen in den Vordergrund: Wie kommen wir in all unserem Wirken und Tun zu einem verbindenden Verständnis von Inklusion und einer gemeinsamen Haltung der gesamten Schulgemeinschaft? In den nachfolgenden Workshops wurden durchweg individuelle Themen angepackt, die den Schulen schon lange auf der Seele brannten. Themen, die oft unbequem waren oder an die die Schulen sich allein nicht herangetraut hätten. Die Bedürfnisse in den Schulen standen hierbei im Zentrum: Das Förderprogramm orientierte sich stets an den individuellen Anliegen der Schulen und daran, was von den Coach*innen leistbar gewesen ist.
„Auf dem Weg „Gemeinsam in die Inklusion“ haben wir gelernt, was es bedeutet, alle mitzunehmen in einer Struktur, die jede*n sein lässt wie er / sie ist, die jeder*m Raum gibt, sich zu entfalten, die jeder*m die Möglichkeit gibt, sich auszudrücken, die für alle einen Rahmen schafft, damit sie gemeinsam etwas Besonderes schaffen können.“ (Anastasia Schönfeld, Innovations-Coachin und Moderatorin der INL)
Die persönliche Note steht im Vordergrund
Im November 2020 veranstaltete die ESS EKD bereits eine Online-Abschlusstagung, um dem Förderprogramm „Gemeinsam in die Inklusion“ einen fachlichen Abschluss zu geben. Im Vordergrund standen dabei der fachliche Austausch zum inklusiven Lernen und Leben an evangelischen Schulen in Deutschland. Gleichzeitig erhielten 19 Inklusionsbeauftragte der Evangelischen Schulstiftung in Sachsen in Kooperation mit dem Bistum Dresden-Meißen ihre Zertifikate – und bereicherten den Teilnehmerkreis mit dem Fachwissen dieser neuen Ausbildung.
Auf der Abschlussveranstaltung am 07. Mai stand weniger das Fachliche, sondern vielmehr die Menschen im Vordergrund, die sich zweieinhalb Jahre lang gemeinsam auf den Weg in die Inklusion begeben haben. Der Teilnehmerkreis bestand aus einigen wenigen Vertreter*innen der Schulstiftung und der Initiative Neues Lernen e.V. sowie den fünf teilnehmenden Schulen des Förderprogramms. Daher war die Note der Veranstaltung sehr persönlich, fast familiär. Nach zweieinhalb Jahren intensiven Zusammenarbeitens hat sich eine sehr intensive Beziehung…..