Beitragsbild Seminarreihe "Evangelische Erkennbarkeit und religiöse Sprachfähigkeit"

Die Evangelische Schulstiftung in der EKD (ESS EKD) bietet für Lehrkräfte und andere Mitarbeitende an Schulen in evangelischer Trägerschaft eine neue, vierteilige Seminarreihe an. Die Fortbildung „Evangelische Erkennbarkeit und religiöse Sprachfähigkeit“ thematisiert die konfessionelle Erkennbarkeit und die damit verbundenen Alleinstellungsmerkmale evangelischer Schulen. Sie beginnt im August 2022. Interessent*innen können sich ab sofort per Mail für die Teilnahme anmelden; die Teilnahme an allen vier Teilen des Seminars ist verpflichtend. Teilnahme und Übernachtung werden zu 100% von der Schulstiftung gefördert und sind somit kostenfrei.

Konfessionelle Erkennbarkeit als Zukunftsaufgabe

Schulgottesdienst 2016

Wie werden evangelische Schulen „erkennbar evangelisch“ und wie wichtig ist dieses Alleinstellungsmerkmal der Schulen?

Bei der Programmarbeit von evangelischen Schulen sind gute und wichtige pädagogische und theologische Gedanken entdeckt und umgesetzt worden. Aber welche dieser Gedanken führen dazu, dass die Schulen „erkennbar evangelisch“ werden und damit ihren Platz in der Schullandschaft der Bundesrepublik Deutschland behaupten können? Die Evangelische Schulstiftung in der EKD definiert die Suche nach der praktischen konfessionel­len Erkennbarkeit und damit nach den „Alleinstellungsmerkmalen“ evangelischer Schulen als eine wichtige Zukunftsaufgabe. Das Seminar „Evangelische Erkennbarkeit und religiöse Sprachfähigkeit“ will dazu praxis­relevante Hilfestellungen an die Hand geben. Sie richtet sich sowohl einführend an Kollegien von Schulen in Neugründung als auch vertiefend und wiederholend an bereits länger existierende Schulen.

Ziel der Fortbildung

Lehrkräfte und andere Mitarbeitende sollen in dem Seminar so geschult werden, dass sie an ihrer Schule selbstständig Prozesse der evangelischen Erkennbarkeit initiieren, durchführen und auswerten können. Für Prof. Dr. Matthias Hahn, Hauptreferent der Seminarreihe, ist die Thematik der religiösen Sprachfähigkeit deshalb so spannend, weil die Teilnehmenden gemeinsam um die Deutung biblischer Texte ringen. „Die Lehrerinnen und Lehrer setzen die biblischen Schriften in Beziehung zu ihrer eigenen Lebens- und Berufspraxis – beispielhaft in der kontroversen Diskussion um Gerechtigkeit beim Gespräch über die „Arbeiter im Weinberg“ (Mt 20, 1-16). Das wünsche ich mir persönlich von den Lehrkräften evangelischer Schulen: Dass sie interessiert an theologischen Gesprächen über biblische und andere religiöse Texte sind und dieses Interesse auch an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben“, so Hahn.

Inhalte der Seminarreihe

Das Seminar „Evangelische Erkennbarkeit und religiöse Sprachfähigkeit“ findet in vier jeweils zweitägigen Modulen mit einer festen Gruppe von maximal 16 Personen statt. Das erste Modul beginnt am 25. August 2022

Modul 1: Religiöse Sprachfähigkeit

Lutherbibel im Einsatz Religionsunterricht

Religiöse Sprachfähigkeit ist ein zentrales Thema des Seminars. Bild: Fundus/Tobias Frick

Die Fortbildung beginnt mit der Thematik der religiösen Sprachfähigkeit. Referent Prof. Dr. Matthias Hahn, Professor für Evangelische Religionspädagogik an der Evangelischen Hochschule Berlin und der Universität Erfurt, erarbeitet in diesem Modul Fragen wie: Woran erkennt man das „Evangelische“ an unserer Schule? Oder: Wie entwickeln wir überhaupt religiöse Sprachfähigkeit?

Modul 2: Gottesbilder und Gebete

In diesem Modul entdecken die Teilnehmenden gemeinsam biblische Gottesbilder und Gottesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen. Ebenso erarbeiten sie, welche Bestandteile eigentlich zu einem Gebet gehören und wie sie eine Gebetspraxis an ihren Schulen aufbauen können.

Modul 3: Erkennbar evangelische Schule

Schulkreuz der Johannes Schule aus dem Förderprogramm der ESS EKD "Sichtbar evangelisch 2016 - Schulkreuze".

Die Johannes Schule nahm 2016 an dem Wettbewerb „Sichtbar evangelisch“ der ESS EKD teil. Thema: Schulkreuze.

Die Erkennbarkeit evangelischer Schulen, also das „Sichtbarmachen“ der Konfession, lernen die Teilnehmer*innen in Modul 3 kennen. Am 23. und 24. Februar 2023 dreht sich alles um Morgenkreise, Kurzandachten und Gottesdienste. Prof. Dr. Hahn gibt Einblicke, welche religiösen Formen an Schulen in evangelischer Trägerschaft gehören; die Teilnehmenden betrachten gemeinsam die Bedeutung von Räumen und Raumgestaltung an den Schulen. Dies ist eine gute Möglichkeit, um die eigene Schule „sichtbarer evangelisch“ zu gestalten.

Modul 4: Multiplikator*in für schulinterne Fortbildungen

Im 4. Modul sind die Teilnehmenden als Multiplikator*innen gefragt: Sie sollen schulinterne Fortbildungen planen, durchführen und reflektieren. Anhand eines eigenen Fortbildungsprojekts werden die in den Seminaren gewonnenen Einsichten in Fortbildungsangebote an der eigenen Schule umgesetzt. Hierdurch werden nicht nur die Gelingensbedingungen sowie die Nachhaltigkeit einer guten Fortbildung dokumentiert, sondern auch die Bereitschaft des Kollegiums, sich auf Fortbildungen mit dieser Thematik einzulassen.

Ein 5. Modul ist optional und thematisiert die Erfahrungen mit bereits gehaltenen Fortbildungen: Wie hat sich unsere Schule verändert?

Referent

Als Hauptreferent der Fortbildung konnte die ESS EKD Prof. Dr. Matthias Hahn, Professor für Evangelische Religionspädagogik an der Evangelischen Hochschule Berlin und der Universität Erfurt, gewinnen. Hahn (Jahrgang 1958) wirkt als Pädagoge und Religionspädagoge sowie als Fortbildner für evangelische Schulen. Von 1994 bis 2017 war er als Dozent in der Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern im Kloster Drübeck tätig. Als Herausgeber und Autor diverser Schulbücher für den evangelischen Religionsunterricht hat Hahn sich bundesweit einen Namen gemacht. Fachlich hat er nach eigenen Angaben verschiedene Expertisen: „Bildungsgerechtigkeit ist mir ein bedeutsames Thema oder auch die Frage nach „gutem Unterricht“. Bei dieser Fortbildungsreihe freue ich mich darauf, dass die Teilnehmenden selber Ideen für „gute Fortbildungen“ produzieren, mit denen sie in ihren Kollegien die Profilbildung evangelischer Schulen voranbringen können.“

Werbeflyer Publikation der ESS EKD: Lebendig und kräftig und schärfer...Unser Tipp: Die Publikation „Lebendig und kräftig und schärfer …“ der ESS EKD. Ein Gebets- und Andachtsbuch für evangelische Grundschulen von Prof. Dr. Matthias Hahn und Carsten Haeske. Die Publikation wurde in der Reihe Förderungen der ESS EKD (Heft 8) veröffentlicht, kann unter ess@ekd.de kostenlos bestellt werden und steht Ihnen ebenfalls kostenlos zum Download zur Verfügung. Die ESS EKD lädt Sie herzlich zu einer freiwilligen Spende ein, um die Unkosten der Publikation zu decken.

Tagungsort

Tagungsort des Seminars „Evangelische Erkennbarkeit und religiöse Sprachfähigkeit“ ist das Zentrum für Erwachsenenbildung des Stephansstifts in Hannover. Das Zentrum ist mit dem PKW sowie allen öffentlichen Verkehrsmitteln gut und schnell zu erreichen. Den Lageplan und eine detaillierte Anreisebeschreibung finden Sie hier.

Teilnahme

Zielgruppe

Das Seminar ist für Schulleitungen und Trägerverantwortliche konzipiert sowie Pädagogen und Pädagoginnen, die in Leitungsaufgaben hineinwachsen wollen. Wünschenswert ist die Teilnahme von Teams, die aus zwei bis vier Personen pro Schule bestehen. Insgesamt können 12 bis maximal 16 Personen an der Fortbildung teilnehmen.

Umfang und Termine

Schüler*innen singend bei der Morgenandacht.

Erkennbar evangelische Schule: Zum Beispiel durch Morgenandachten.

Das Seminar findet viermal zweitägig mit einer festen Gruppe statt. Die Teilnahme an Einzelveranstaltungen ist nicht möglich.

  • Modul 1, Religiöse Sprachfähigkeit: 25./26. August 2022
  • Modul 2, Gottesbilder und Gebete: 01./02. Dezember 2022
  • Modul 3: Erkennbar evangelische Schule: 23./24. Februar 2023
  • Modul 4: Multiplikator*in für schulinterne Fortbildungen: April/ Mai 2023
  • Ein 5. Modul ist optional und thematisiert die Erfahrungen mit bereits gehaltenen Fortbildungen: Wie hat sich unsere Schule verändert?

Kosten

Teilnahme, Übernachtung und Verpflegung sind kostenfrei. Bei längeren Anfahrtswegen ist eine Anreise am Abend vorher möglich. Die Fahrtkosten tragen die Teilnehmenden.

Anmeldung

Wir bitten um eine Anmeldung bis 31. März 2022 unter anmeldung-ess@ekd.de Stichwort „Seminar Evangelische Erkennbarkeit“ unter Angabe der Personennamen, Namen und Anschriften der Schulen, Funktionen, Mailadressen und Anzahl der Übernachtungen.

Ihre Spende zählt!

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