2015 ist das Geburtsjahr für das neue Format „Sichtbar evangelisch„, mit dem die hervorragende Arbeit evangelischer Schulen künftig jedes Jahr unter einem neuen Thema gewürdigt werden soll.
Eine neue Veranstaltungsreihe wird auf den Weg gebracht
Unsere Schulen haben es verdient zu feiern. Feiern gehören neben Arbeit, Kommunikation und Spiel aus reformpädagogischer Sicht zu den Urformen der menschlichen Entwicklung. Beeindruckend gefeiert wurde am 3. Februar 2016 im Kirchenamt der EKD in Hannover. Der Stiftungsrat der Evangelischen Schulstiftung hatte dazu sieben Schulen und verschiedene Vertreter des evangelischen Schulwesens eingeladen. Unter dem Motto „Sichtbar evangelisch“ wurde eine Veranstaltungsreihe auf den Weg gebracht, mit der die herausragende Arbeit evangelischer Schulen auf Bundesebene gewürdigt wird. Evangelische Schulen sind Kirchenhäuser, die mit ihrem pädagogischen Tun nicht nur in die gesellschaftliche Zukunft weisen, sondern auch eine Kirche von Morgen mitbestimmen. Insbesondere in säkularisierten Räumen bilden sie eine unverzichtbare Brücke. Der Kunstbeauftragte der EKBO und Gründungsdirektor der
Matthäus-Stiftung in Berlin Christhard-Georg Neubert zeigte unverhohlene Freude und Begeisterung an der Fülle und Kraft, die in evangelischen Schulen stecken. „Wir haben einen ungeheuren Reichtum und niemand nimmt es wirklich wahr“, resümierte er.
Die Jury
Neubert war Mitglied der Jury, die unter 61 Einsendungen die sieben Preisträger des Abends ausgewählt hatte. Die Schulstiftung hatte bundesweit nach den eindrucksvollsten Schul- und Klassenkreuzen suchen lassen. Mit dem ersten Platz konnte das Evangelische Schulzentrum Neuruppin ausgezeichnet werden. Die Schwarzbachschule belegte den zweiten Platz. Das Evangelische Domgymnasium in Brandenburg und die Heinrich-Albertz-Schule in Salzgitter teilen sich miteinander den dritten Platz. Auch die Oberkirchenrätin der EKD Frau Dr. Birgit Sendler-Koschel gehörte der Jury an. „Es war nicht leicht, aus der überwältigenden Fülle und Vielartigkeit die Preisträger auszuwählen. Auch viele andere Schulen hätten das Recht gehabt, diesen Abend mit uns zu verbringen“, so die Jurymitglieder einvernehmlich. „Dieses Format werden wir unbedingt fortsetzen“, betonte Oberkirchenrat Werner Baur, Stiftungsratsvorsitzender und Bildungsdezernent Baden-Württemberg, in seiner Ansprache. Als ehemaliger Lehrer fühlte er sich mehr als beheimatet in der abendlichen Gesellschaft aus eingeladenen Schulleitern, Lehrern und Schülern, die anlässlich der Prämierung aus der ganzen Bundesrepublik angereist waren.
Wir gehören zu einer großen Familie
Steven Reres, engagierter Schulleiter der Schwarzbach Schule in Schwarzach, war des Lobes voll. Seine Schule hatte den zweiten Platz belegt. „Wir können damit in unserer Region ungemein punkten. Evangelisch bedeutet bei uns noch etwas und zieht Eltern an.“ Auch der mehrfachbehinderte Schüler Marko zeigte seine Aufregung. Er war mit seiner Lehrerin von der Königin-Olga-Schule aus Heidenheim angereist. Dort begrüßt täglich ein leuchtendes dreidimensionales Schulkreuz die Ankommenden. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit ist sein Leuchten unübersehbar. Viele blinde Schüler erfassen es durch Berührung. Das Kreuz strahlt Wärme aus. Anna und Arian aus Neuruppin, deren Schulzentrum den ersten Platz belegte, versuchten mit vielen Anwesenden ins Gespräch zu kommen. „Es ist so schön zu erleben, dass es noch andere evangelische Schulen gibt. Wir kommen uns immer wie auf einer einsamen Insel vor. Dass wir zu einer großen Familie gehören, wurde uns so noch nicht gezeigt.“
Raum für Würdigung schaffen
In seiner Festrede eröffnete Wolfgang von Rechenberg, Bildungsreferent in der Nordkirche und Vorstandsmitglied der ESS EKD, mit ausgewählten Bildern assoziative Räume der Ästhetik und Würdigung, die dem sich anschließenden Abend wunderbar die Richtung gaben. Das hochqualitative Bläsertrio des Andreanum in Hildesheim, festlicher Schmuck und nicht zuletzt der Leitspruch der Stiftung „Lasst einen neuen Geist euer Denken bestimmen“ sorgten für eine besondere, stimmungsvolle Atmosphäre. Die Schulstiftung in der EKD kennt das mühevolle und oft undankbare Tagesgeschäft der evangelischen Schulen. Diese Schulen leisten Großartiges. Es ist an der Zeit, mit dem neuen Format „Sichtbar evangelisch“ Raum für Würdigung zu schaffen, darin ist sich der Vorstand einig geworden.