Gleich zwei Veranstaltungen fanden im Rahmen unseres Projektes „KI-Strategie für Schulen in evangelischer Trägerschaft“ in der letzten Woche statt.
Gemeinsamer Kick-Off
Am Dienstag, den 05.11., trafen sich die Vertreter*innen von sieben teilnehmenden evangelischen Schulen, Kooperationspartner*innen und unserem Team zu einem 90-minütigen Kick-Off. Das gegenseitige Kennenlernen und offene Fragen an das Projekt „KI-Strategie“ standen im Mittelpunkt des Austausches. Dabei wurde bereits die Bandbreite der konkreten Wünsche und Ziele deutlich, die die Schulen beschäftigen, wenn sie an den Einsatz von KI denken. Dazu gehören: Wissenszuwachs zum Thema Künstliche Intelligenz, Chancengerechtigkeit, Umgang mit Heterogenität der Schüler*innen und Impulse zur Prüfungsgestaltung. Ebenfalls beschäftigen die evangelischen Schulen Antworten auf ethische Fragen, ein gemeinsames Handeln im Kollegium zu gestalten, der Umgang mit Überforderungssituationen oder der Gewinn von Zeitressourcen.
Ein persönlicher Zugang zum Thema KI in Schule
Jeder Teilnehmende brachte einen Gegenstand in den virtuellen Raum mit, der einen wichtigen Aspekt des Projekts aus Sicht des/der Einzelnen symbolisierte. Die Vielfalt zeigte anschaulich, wie unterschiedlich die Zugänge sind – auch wenn es einen gemeinsamen Handlungsauftrag gibt. Es gab ein Miniatur-Saxofon, das KI-generierte Bild eines „nimmermüden Lernbegleiters“, eine Visitenkarte mit einem KI-generierten Logo, eine Pfeife, die zur Selbstdisziplin mahnt, einen Schlüssel, ein Fragezeichen-Symbol, ein Fernglas und vieles mehr.
Erster Impulsvortrag mit Max Landefeld
Am Donnerstag, 07.11., stand schon der erste Impulsvortrag „Grundlagen der KI“ auf der Agenda. Max Landefeld gehört zum Weiterbildungsteam des Fraunhofer IAIS. Dort koordiniert er das Projekt AI4Schools, eine Initiative zur Weiterbildung im Bereich Künstliche Intelligenz für den Bildungssektor. Er führte in die Grundlagen der KI ein und wies zu Beginn bereits auf zwei Punkte hin, die für unseren schulischen Blick auf das Thema bedeutsam sind. Zum einen spricht man im Wissenschaftskontext nicht von Künstlicher Intelligenz, sondern vielmehr von maschinellem Lernen. Es handelt sich hierbei nicht um „intelligente“ Leistungen, sondern um die Reproduktion von Daten aufgrund von Wahrscheinlichkeitsberechnungen. Das Ergebnis der KI wird im Zweifel sogar von der KI selbst nicht verstanden. Er zeigte zudem auf, dass in vielen Industriebereichen die Entwicklung von KI-Lösungen intensiv vorangetrieben wird. Jedoch „sitzen“ die prozentual größten Nutzergruppen aber in den Schulen – und genau hier wird eher langsam an KI-Lösungen gearbeitet.
Kompetenzen erweitern – erste Schritte ins Programmieren für Schüler*innen und Lehrkräfte
Ein wichtiger Einstieg in das Thema aus Sicht des Fraunhofer Instituts ist die Kompetenz der/des Einzelnen. Anwender*innen sollten Programmiertechniken und die Arbeitsweise von KI-Anwendungen – egal ob Sprachmodell, Bildgenerator oder komplexes Analysetool – verstehen und die Funktion der Anwendungen in Grundzügen nachgestalten können. Dazu führte Referent Max Landefeld die Teilnehmenden in die Open-Source-Plattform „Open Roberta Lab“ des Fraunhofer IAIS ein. Damit können Nutzer per „Drag-and-drop“ erste Programme und Robotersysteme erstellen: Vom humanoiden Roboter über selbstfahrende Maschinen bis hin zum kleinen Mikrocontroller. Open Roberta Lab kann bereits in der Grundschule genutzt werden und ist mit seinen erweiterten KI-Anwendungen auch für Oberstufenschüler*innen geeignet. Die Teilnehmenden tauschten nach dem Vortrag die eigenen Erfahrungen mit Programmiertools aus. Auch formulierten sie weitere Fragestellungen, die im Laufe das Projekts „KI-Strategie für Schulen in evangelischer Trägerschaft“ hoffentlich beantwortet werden.