Teilhabe durch Musik: Der Oberlin-Schulverbund Kork wandte sich mit einem Förderantrag für die Anschaffung eines MotionComposers an uns. Der MotionComposer ist ein innovatives „Instrument“, das der Choreograf und ehemalige Tänzer Robert Wechsler seit 2010 mit Unterstützung der Bauhaus-Universität in Weimar entwickelt hat. Dank unserer Förderzusage ermöglicht der MotionComposer nun allen Schüler*innen des Schulverbunds die Teilhabe und Mitgestaltung am Musikunterricht.
Musik als besonderes Lehrfach
Der Oberlin-Schulverbund Kork, ein Verbund aus inklusiver Gemeinschaftsschule und sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, ist eine Schule für alle. Schüler*Innen mit und ohne Beeinträchtigungen lernen hier gemeinsam und arbeiten an ihren individuellen Lernzielen. Gerade das Fach Musik eignet sich für gemeinsames Lernen, denn musikalische Aktivitäten bieten vielfältige Ausdrucks- und Erfahrungsmöglichkeiten. Anders als beim Sehen, kann man die Ohren nicht verschließen und so nimmt jede*r, der/die hören kann, Musik auf seine/ihre eigene Weise wahr. Für die meisten Schüler*innen des Oberlin-Schulverbunds ist Musik von großer persönlicher Bedeutung. Jedoch sind einige Schüler*innen beim aktiven Musizieren aufgrund ihrer motorischen Beeinträchtigungen auf individuellen Assistenzangebote angewiesen.
Der MotionComposer als innovatives und inklusionsförderndes Instrument
In Kork kann diesem Bedarf nun dank unserer Förderung mit einem innovativen Instrument begegnet werden – dem MotionComposer. Der MotionComposer ist ein innovatives Instrument, welches im Musikunterricht und darüber hinaus eingesetzt werden kann, um individuelle Bildungsziele zu erreichen und die Teilhabe aller Schüler*innen unabhängig vom Grad ihrer Beeinträchtigung zu unterstützen und zu fördern. Mittels 3D Stereovision-Technologie erfasst der MotionComposer selbst kleinste Bewegungen, wie ein Blinzeln oder Lächeln und wandelt diese direkt in musikalische Klänge um. Die verschiedenen Spielmodi und Klangumgebungen ermöglichen selbst Schüler*innen mit komplexen Bewegungseinschränkungen gemeinsam mit ihren Klassenkamerad*innen entsprechend der Anforderungen des Unterrichts die Musik mitzugestalten. Bei der Anwendung des MotionComposers erleben die Schüler*innen, dass sie mit ihrem vorhandenen Bewegungsrepertoire, zielgerichtet oder zufällig, die Klänge vor den Kameras des MotionComposers selbst erzeugen können. Auf diese Weise erfahren sie nicht nur in hohem Maße Selbstwirksamkeit – das musikalische Feedback motiviert sie auch, sich weiter zu bewegen und womöglich sogar auch aus gewohnten Bewegungsmuster auszubrechen und neue auszuprobieren. Das Instrument ist daher eine ideale Ergänzung zu den vorhandenen Angeboten der Schule und wird die Schüler*innen in Kork weiter unterstützen. Geräte wie der MotionComposer sind leider noch recht teuer in der Anschaffung und es bedarf entsprechender Bemühungen auf Seiten der Schule, um solche Investitionen zu realisieren. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass es dem Oberlin-Schulverbund Kork gelungen ist, auch andere Geldgeber zu finden und gemeinsam mit uns die Finanzierung des MotionComposers möglich wurde.